Das Ende der EEG-Vergütung steht bevor – wie es nun mit Ihrer PV-Anlage weitergeht!
Published On: 30. Mai 2025Categories: AllgemeinTags: , , 3,5 min read

Die Einspeisevergütung (kurz: EEG-Vergütung) ist ein zentraler Anreiz für die Installation von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen). Sie garantiert den Betreiberinnen und Betreibern über einen festgelegten Zeitraum – in der Regel 20 Jahre – eine feste Vergütung für den eingespeisten Strom. Doch was geschieht, wenn diese Einspeisevergütung ausläuft und Sie weiterhin Strom produzieren? Die gute Nachricht: Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Sie Ihre PV-Anlage auch nach Ablauf der Förderung sinnvoll weiter nutzen können. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die wichtigsten Optionen vor – und zeigen auf, welche Lösung für Sie infrage kommen könnte.

1. Weiternutzung der PV-Anlage über die Auffangregelung mit Volleinspeisung – die einfachste Lösung

Die unkomplizierteste Möglichkeit, Ihre Anlage weiter zu betreiben, stellt die sogenannte Auffangregelung dar. Sie gilt für PV-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 100 kWp und ist bis Ende 2027 aktiv. Wenn Sie keine andere Entscheidung treffen, wird Ihre Anlage automatisch in dieses neue Vermarktungsmodell überführt.

Das bedeutet: Sie müssen keine Umrüstung vornehmen, keine zusätzlichen Investitionen tätigen – und können dennoch weiterhin Strom ins Netz einspeisen. Eine feste Einspeisevergütung erhalten Sie zwar nicht mehr, jedoch wird Ihr Strom basierend auf dem sogenannten „Jahresmarktwert Solar“ vergütet – dem durchschnittlichen Börsenstrompreis des Vorjahres. Dieser Wert ist öffentlich einsehbar unter: www.netztransparenz.de

Gerade für Anlagen, die technisch in gutem Zustand sind und geringe Wartungskosten verursachen, bietet diese Lösung eine einfache Möglichkeit, den Betrieb fortzuführen – ohne größeren bürokratischen oder finanziellen Aufwand.

2. Umstellung auf Eigenverbrauch mit Überschusseinspeisung – der wirtschaftliche Favorit

Wenn Sie mehr aus Ihrer PV-Anlage herausholen möchten, empfiehlt sich eine Umstellung auf Eigenverbrauch. Dabei nutzen Sie den von Ihrer Anlage erzeugten Strom überwiegend selbst und speisen lediglich den Überschuss ins öffentliche Netz ein.

Allerdings ist diese Lösung mit einer einmaligen Investition verbunden. In der Regel muss der Verteilerkasten angepasst und ein neuer Stromzähler installiert werden. Je nach vorhandener Infrastruktur belaufen sich die Kosten hierfür auf durchschnittlich 500 bis 1.500 Euro.

Langfristig rechnet sich dieser Schritt jedoch: Sie senken Ihre Stromkosten deutlich, machen sich unabhängiger vom Energiemarkt und können Ihren Eigenverbrauch gezielt optimieren – beispielsweise durch die Nachrüstung eines Stromspeichers. Wenn Sie bereit sind, eine gewisse Investition zu tätigen, ist dies die wirtschaftlich sinnvollste Option.

3. Veräußerung des Stroms im Rahmen der sonstigen Direktvermarktung – für große Anlagen geeignet

Für Betreiberinnen und Betreiber größerer Anlagen ab 30 kWp kommt zudem die sogenannte Direktvermarktung infrage. Dabei verkaufen Sie Ihren Strom nicht mehr über den Netzbetreiber, sondern über einen Direktvermarkter, der diesen an der Börse für Sie anbietet.

Der Vorteil liegt in der professionellen Vermarktung des erzeugten Stroms. Nachteilig sind jedoch die erhöhte Komplexität der Umsetzung, potenziell geringere Wirtschaftlichkeit und der höhere administrative Aufwand. Für kleinere Anlagen lohnt sich dieses Modell in der Regel nicht – wer jedoch eine größere Anlage betreibt und bereit ist, sich intensiver mit dem Strommarkt auseinanderzusetzen, kann langfristig profitieren.

Wichtige Fragen zur Entscheidungsfindung

Bevor Sie sich für eine der genannten Optionen entscheiden, sollten Sie den Zustand und das Potenzial Ihrer Anlage genau prüfen:

  • Funktioniert sie technisch noch einwandfrei?

  • Wann fand die letzte Wartung oder Sicherheitsprüfung statt?

  • Lässt sich ein Stromspeicher nachrüsten – und wäre das wirtschaftlich sinnvoll?

  • Wäre ein Upgrade der Solarmodule möglich und lohnend?

Neue Module arbeiten deutlich effizienter als ältere – ein Austausch kann die Leistung Ihrer Anlage erheblich steigern.

Fazit: Welche Option passt zu Ihnen?

  • Die Auffangregelung (Option 1) ist ideal, wenn Sie ohne weitere Investitionen fortfahren möchten.

  • Der Eigenverbrauch mit Überschusseinspeisung (Option 2) ist wirtschaftlich sinnvoll für alle, die aktiv Stromkosten senken und in ihre Energieunabhängigkeit investieren möchten.

  • Die Direktvermarktung (Option 3) ist empfehlenswert bei großen Anlagen und entsprechender Erfahrung mit dem Energiemarkt.

Gut zu wissen: Wenn Sie keine Entscheidung treffen, greift automatisch die Auffangregelung – Sie haben also Zeit, Ihre Optionen sorgfältig zu prüfen.

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